116 Vierte Periode. 1273—1492. Anhang zu §. 2.
Baden (bis 1771) und Baden-Durlach. Die burgundtschen
Länder wurden meist dem deutschen Reiche entfremdet, indem die
nördliche Provence 1271,Lyon i3io, und Dauphins 1349 an Frankreich
kamen, und diesem Reiche schloß sich auch die südliche Provence seit der
Herrschaft des Hauses Anjou an; Avignon kaufte 1348 der Pabst. Das
Kurfürstenthum Sachsen wurde nach dem Erlöschen der wittcnbergi-
schcn Linie 1422 trotz der Ansprüche der lauenbnrgischen vom Kaiser
Siegmund (dem wettinischen) Friedrich dem Streitbaren,Markgrafen
von Meißen, ertheilt; die Söhne seines Sohnes Friedrich'6, an wel-
chen 1440 die bisher einer befondern Linie gehörende Landgrafschaft Thü-
ringen siel, Kurfürst Ernst und Albert, begründeten durch Theilunq
1485 die nach ihnen benannten oder die kurfürstliche (thüringische)
und die herzogliche (meißnische) Linie. Die Landgrafschaft Hessen,
welche sich besonders im 15. Iahrh. durch einige Grafschaften ver-
größerte, wurde i460 unter die marburgische und die casselschc Linie
getheilt, aber 1500 wieder von Wilhelm Ii., Vater Philipp's des
Großmüthigen, vereinigt. Die braunschweigischen Lander blie-
den fortwährend getheilt und zerfielen noch am Ende des Mittelal-
ters in mehrere Herzogthümer. Das Herzogthum Lothringen fi'cl
nach dem Tode des letzten Herzogs 1431 an dessen Tochter Isabelle
und deren Gemahl Renatus, Grafen von Anjou und Herzog von
Bar, und seit 1434 Grafen von Provence und Titularkönig von
Neapel; nach Isabella's Tode ( i453) folgte deren Sohn und Enkel,
dann (>473) deren ältere Tochter Iolantha, Wittwe des Grafen
von Vaudemont, (Nebenlinie de6 lothringischen Herzogshauseö),
welche das Herzogthum sogleich ihrem Sohne Renatus Ii. überließ.
Im ehemaligen Nieder-Lothringen wurden Geldern 1339, Lu-
xemburg 1354, Jülich 1356, Berg 1378 und Eleve i4l7 Herzog-
tümer; 1423 wurde Jülich durch Beerbung mit Berg und mit
diesem bald darauf die Grafschaft Ravensberg und 15u Eleve, die
Grafschaft Mark und die Herrschaft Ravenstein vereinigt; Geldern
kam 1424 an daö Haus Egmont; die übrigen niederländischen Ge-
biete wurden allmälig mit dem Herzogthume Burgund verbunden.
Mecklenburg, seit 1348 durch die Herrschaft Stargard und die
Grafschaft Schwerin vergrößert, wurde i47i vereinigt und erst 1621
wieder getheilt in Güstrow (bis 1695) und Schwerin, von welchem
sich darauf Strelitz abzweigte. Pommern, 1264 vereinigt, wurde
1295 getheilt untre die stettinifche Linie (bis i464) und die wolgast-
sche, welche Rügen 1325 nach dem Tode des letzten Fürsten er-
warb und sich später mehrfach theilte, bis Bogislaus X. 1478 ganz
Pommern vereinigte.
In den getheilten brandenburgischen Ländern wurde die
TM Hauptwörter (50): [T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Siegmund_( Friedrich Friedrich Ernst Albert Wilhelm_Ii Wilhelm Isabelle Renatus Anjou Iolantha Renatus_Ii
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Westfalen
Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
Geschlecht (WdK): koedukativ
— 138 —
Der letzte Bischof Mindens, Franz Wilhelm, Graf von Warten-
berg (1633—1648), der auch Bischof von Osnabrück und Verden,
sowie Administrator von Hildesheim war und wegen seiner streng
katholischen Richtung vom Kaiser Ferdinand Ii. zum Kommissar
für die Ausführung des Restitutionsedikts vom 6. März 1629 er-
nannt wurde, hatte fast keine Bedeutung mehr für das Bistum.
Vergeblich erhob er gegen die Umwandlung in ein weltliches Fürsten-
tum und gegen die Überlassung an Brandenburg Widerspruch und
erklärte sich nur zur Verzichtleistung bereit, wenn ihm ein katho-
lischer Nachfolger gegeben werde. Ter westfälische Friedensschluß
beließ ihm nur das Bistum Osnabrück.
Tie schwedische Königin Christine hatte zuvor (1645) noch der
Stadt Minden wegen ihres festen Anschlusses an die Sache des
Evangeliums und an die Krone Schweden die volle Selbständigkeit
und Reichsuumittelbarkeit gewährt, im westfälischen Frieden wurde
aber diese einseitige Verleihung nicht anerkannt. Sie wnrde vor-
behaltlich mancher Vorrechte mit dem übrigen Gebiete des Bistums
Brandenburg einverleibt.
2) Im Kreise Minden.
Ter Kreis Minden ist der nordöstliche des gleichnamigen Regie-
rungsbezirks und grenzt im Norden an die Provinz Hannover, im
Osten ebenso, an das Fürstentum Schaumburg-Lippe und den Regie-
ruugsbezirk Kassel, im Süden an das Fürstentum Lippe und den
Kreis Herford, im Westen an denselben Kreis und an den Kreis
Lübbecke. Seine Größe umfaßt 589 qkm. Er wird in seiner Länge
von der Weser mit den Nebenflüssen Werre, Bastau und Osper von
Links, Aue und Gehle von rechts in eine östliche und westliche Hälfte
und durch das Wesergebirge in seiner Breite in eine größere nörd-
liche und kleinere südliche geteilt. Von diesen beiden ist die letztere
gebirgig, der andere eben und mit bedeutenden Mooren. Fast 3/5
des Gebiets ist fruchtbares Ackerland an den Weser- und Berg-
marscheu, 1/9 ist Wiese, 1/8 Wald. Tie Heideflächen im Norden
werden immer mehr in Feld und Wald umgewandelt. An der
Bastau liegen die großen Hiller, Hartumer und Hahler Moore.
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Extrahierte Personennamen: Franz_Wilhelm Franz Wilhelm Osnabrück Ferdinand_Ii Ferdinand Christine Osper_von
Links Hiller Hahler_Moore
Extrahierte Ortsnamen: Hildesheim Brandenburg_Widerspruch Schweden Minden Minden Kassel Herford Lübbecke Weser-
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
173
gewiesen und der kluge und grausame Ludwig Xi. (1461—83) die Macht
der Vasallen gebrochen, zu einer Zeit, in welcher Deutschland leider in
Schwäche und Uneinigkeit gesunken war, sich jener Gebiete bemächtigte, wie
unter Heinrich Ii., der, während er im eigenen Lande die Protestanten der-
folgte, die Partei der Deutschen ergriff, um Metz, Tül und Birten (Verdnn)
an sich zu reißen; wie ferner unter dem absoluten Ludwig Xiv. (1643—
1715), der außerdem sich des Elsasses bemächtigte; wie endlich unter dem
durch die erste französische Revolution auf den Kaiferthron gehobenen Napo-
leon I., welcher den alten Eroberungsplänen gegen Deutschland noch weitere
Ausdehnung gab, bis endlich Deutschland im letzten glorreichen Kriege sich
die alten Grenzen nahe zu wieder gezogen hat.
Von der Doubsquelle bis zum Mittelmeere folgt die natürliche Ost-
grenze dem Zuge des Jura und der Alpen, soweit diese ihre Gewässer der
Rhone zuseuden. Die weitere Ostgrenze nach N. „beginnt (nach Böckh's muster-
giltigem Werkes an der Schweizer Grenze (Kanton Bern) bei dem Dorfe
Lützel und verläuft vou da ab in nordwestlicher Richtung der Wasserscheide
zwischen Rhein und Rhone zwischen Dammerkirch und Belfort hindurch auf
den Bärenkopf und Elsässer Welchen zu", von da den Kamm der Vogesen
entlang, in der Breite von Colmar nach Markirch (St. Marie anx Mines),
(wo die Sprachgrenze schon zum Nachtheil Deutschlands verrückt ist), dann
nordwestlich zu dem Guldesfinger See und dem Thnsweiher (b. Dieuze),
durch die Grafschaft Mörchingen zur südlichen Grenze des Meurthe-Depar-
temeut, von wo sie in das Moseldepartement übertritt. Vom Westrande
Lothringens bildet der Argonnenwald die Grenze. Vgl. Lothringen.
Wo fällt die politische Grenze mit der natürlichen zusammen? Wo
greift die erstere über die letztere hinaus?
So bestimmt meist die Umgrenzung und so einfach das Bild dieses
Landes erscheint, so ist die Zeichnung desselben aus dem Gedächtnisse doch
ziemlich schwierig und es mögen deshalb auch hier folgende Anhaltepunkte
gegeben werden. Man lege sich zuerst die Pyrenäen in ihrer etwas süd-
östlichen Richtung an. Die politische Grenze Frankreichs macht wenig süd-
östlich von dem innersten Winkel des Biscayischen Meerbusens eine scharfe
Ansbiegung nach Sw. an der Quelle der Bidassoa, da wo die Pyrenäen
zu niederen Höhen abfallen (f. § 52), also das eigentliche Gebirge endet.
Die Pyrenäen geben, wie für die westlichste Halbinsel Europas, so für
Frankreich das Maaß seiner Figuration. Die Entfernung vou dort bis zum
Ostende der Pyrenäen werden.wir in den Abständen wichtiger Punkte oft
wiederkehrend finden: so vom Biscayischen Busen bis zu der kleinen Bucht
von Narbonne am Westuser des Golf de Liou. Die Verbindung des Ost-
endes der Pyrenäen mit diesem Punkte giebt die Küstenlinie zwischen beiden.
Von Narbonne in etwas nordöstlicher Richtung dieselbe Entfernung gelegt,
giebt die Ostgrenze des Gebietes Nizza. Die Küstenlinie von Narbonne bis
hierher bildet ein liegendes umgekehrtes 8 (ro), in dessen Mitte Marseille,
etwas weiter westlich die Hanptmündnng der Rhone liegt. — Dieselbe
1) Böckh „Der Deutschen Volkszahl und Sprachgebiet in den europäischen Staaten."
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xi Ludwig Heinrich_Ii Heinrich Ludwig_Xiv Ludwig leon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Elsasses Deutschland Deutschland Bern Rhein Belfort Colmar Markirch Deutschlands Guldesfinger_See Meurthe-Depar- Lothringens Argonnenwald Lothringen Frankreichs Biscayischen_Meerbusens Bidassoa Europas Frankreich Golf_de_Liou Nizza Marseille
90 Übungsaufgaben.
46. In welche Naturgebiete zerlegt man das Ostdeutsche Tiefland?
47. Was sind Förden? Wo liegen sie? Nenne solche!
48. Welche Eigentümlichkeiten zeigt die Ostsee?
49. Welche Städte liegen an den Mündungen der deutschen Flüsse in die Nord-
und Ostsee?
50. Wie viele Kilometer beträgt die Ausdehnung Deutschlands a) zwischen Metz
und Memel, b) zwischen der dänischen Grenze und dem Bodensee? Wie lange braucht
ein Schnellzug, der in der Stunde 60 km zurücklegt, von Metz bis Memel?
51. Zeichne eine Entfernungskarte mit deinem Wohnort als Mittelpunkt und
berechne, wieviel die Entfernung (in der Luftlinie gemessen) nach München, Berlin,
Straßburg, Köln, Hamburg, Memel, Metz und Breslau beträgt!
52. Welche Festungen liegen an der Mosel-, Rhein-, Oder-, Warthe- und
Weichsellinie?
53. Nenne wichtige Wasserscheiden in Deutschland!
54. Bestimme des näheren die Lage von Bremen, Köln. Breslau, Minden, Bonn,
Hof, Fürth, Posen!
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Extrahierte Personennamen: Metz
Extrahierte Ortsnamen: Ostsee Ostsee Deutschlands Berlin Straßburg Hamburg Breslau Rhein- Deutschland Bremen Breslau Minden Bonn Posen
Bon der Entdeckung Amerikas bis z. Wiederherst. des deutschen Reiche«. 155
n. Chr.
1871
26.Februar
1871
10. Mai
1888
9. März
Zusammenberufung einer französischen National-Versammlung in Bordeaux.
Festsetzung der Friedensbedingungen in Versailles.
Frankreich tritt Elsaß und Deutsch-Lothringen (mit der Festung Metz) an Deutschland ab. — ca. 260 □ Meilen mit 1v2 Mill. Einw. —
Frankreich muß binnen drei Jahren fünf Milliarden Fr. Kriegsentschädigung zahlen.
Friede zu Frankfurt a/Ztl
Schon ant 21. März 1871 mar der erste deutsche Reichstag berufen worden.
Die deutsche Kaiserkrone ist erblich mit der preußischen Königskrone verbunden.
Fürst Bismarck wird Reichskanzler.
Der Kaiser führt den Oberbefehl über das ganze deutsche Kriegsheer.
(Tod Kaiser Wilhelms.
Thronbesteigung Kaiser Friedrichs Iii.
Berichtigungen:
Auf Seite 104 fehlt in der Aufzählung: f) das Herzogtum Berg.
Seite 120, Zeile 19 v. o. muß es statt 1756 heißen 1757, ebenso auf Seite 121 oben.
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i6ó ' Europa.
5. Die Provinz Westphalen.
a. Das Fürstenthum Münster.
Dieses Fürsteuthum war ehedem ein großes Bisthum.
Das Land ist nicht sehr fruchtbar, aber die Landleute
legen sich stark auf die Viehzucht, und damit finden sie doch
ihre Nahrung, wenn sie gleich kaum genug Korn zu ihrem
Unterhalt haben.
.
Münster, die Hauptstadt, liegt etwas unter dem 52.
Grad der Breite und zwischen dem 25. und 26. Grad der
Lange (laßt sehen, ab ihr nach dieser Angabe die Stadt
werdet finden können). — Sie ist im ganzen gut gebaut, und
befindet sich in einer angenehmen Ebene. Sie enthält
15,000 Einwohner und hat einen lebhaften Handel. Hier
und in Osnabrück wurde im Jahr der berühmte west-
phalische Friede geschlossen.
In der kleinen Stadt Bocholt, westlich von Münster,
soll im Jahr ist5o ein gewisser Israel von Mecheln
das Kupferstechen erfunden haben.
d. Das Fürstenthum Minden.
Ehedessen auch ein Bisthum. Es liegt mehr nordöstlich,
und stst besser und fruchtbarer als das Fürstenthum Mün-
ster, aber nicht so groß. Es wird in diesem Ländchen viel
Leinwand gewirkt und verkauft, besonders von der groben
Sorte; nach England und Spanien gehen jährlich viele tau-
send Stücke.
Minden, die Hauptstadt, nordwestlich von Münster,
liegt in einer angenehmen Gegend an der Weser. Die
Stadt hat gute Fabriken und über 7000 Einwohner, welche
Schiffahrt auf diesem Strom treiben. — Ju der Nahe der
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Osnabrück Bocholt Mecheln Minden England Spanien
40
Statistik des Konigreiches Sachsen.
!
/ ' ■ I
i) Grundmacht des Staates.
A) Lànderbestand und physischi- Beschas.
fenheit dieser Lànder.
9..
i ) L a g e und Grenze».
§)as Konkgrekch Sachsen dehnt flch zwischen 28° bis
33^,5' ostlicher Lànge, und 50° 7' bis 520 13' nordlicher
Drekte aus. Vor der Abrretung bes konkgikch fàchsifchen
Mltekgenthums an der Ganerbschaft Treffurt an das Ko-
nigrelch Westphalen, war das Sciftskirchdorf Grohen.
Dnrfchla am linken Werra-Ufer ini Amte Treffure
die wesilichste Grenzlinle des Konigreiches (27o Z0"),
die nnn an der wesilkchen Grenze bes Amtes Langenfalza flch//
befindet; der osili chste Punct des Konigreiches «der ist in
der Oberlausih am Queltz das. Pfarrkirchdorf Friedersdorf,
bei Greifenberg an der schlesifchen Grenze (33° 5'). Unter
der sàdlichsten Linle des Staates liegt das Rittergut und
Pfarrkirchdorf Schsnberg im Amte Vokgrsberg an der
j
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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Kaiser aus Sem Hause Oeaerr- Rudolph. Ii. 135
2. Die Stadt Donawerth wurde Ln die Acht A.c.
erkläret, und vom Hertzoge von Bayern einge-
nommen, weilen sie denen Papisten eine unge-
wöhnliche Proceßion durch die Stc^dt nicht ver-
statten wollen. i6o6„
3. Böhmen und Schlesien wurde der so ge-
nannte Majestät-Brief, oder das Privilegium, 1629.
wegen der freien Religions-Übung erteilet.
4. Diebeiden Könige in Frankreich, Henr»
ai6 in. wurde von einem Dominicaner-Mönche
Jacob Clemens, und Heinrich Iv. von Ravail- 1610*
lac, einem Jesuitischen Schüler, mörderischer
Weise erstochen.
Ist sonst noch etwas merkwürdiges
geschehen?
1. Dieunruhe zu Aachen wegen derreligion.
2. Dervon dem Pabst verbesserte Calender, 1582.
ward auf dem Reichs-Tag zu Augspurg vor-
geleget.
z. Der Churfürst zu Cöln Gebhard, muste 1^84%
wegen angenommener Reformirterreligion,das
Stifft verlassen.
4. Die Streitigkeiten wegen der entledigten 1629.
Lehns-Folge in den Jülichischen Landen.
s. Die Protestantische Union, und die Pa-1629,
pistischebüzue.
6. Der Friede mit den Türken. r6o§.
__34_________________________________wie
Iii. setzte ihn fort, und Achmet I. machte Friede,
worinnen beide einander vor Kaiser und Brüder
«rkläreten, da bishkro die Türken keinen Occiden-
Zaltschen Kaiser erkeyney wollen.
TM Hauptwörter (50): [T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T27: [Kirche Luther Lehre Kloster Jahr Bischof Schrift Papst Reformation Wittenberg], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
TM Hauptwörter (100): [T86: [Kaiser Protestant Katholik Fürst Kurfürst Land Kirche Karl Reichstag Krieg], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolph Jacob_Clemens Heinrich_Iv Heinrich Gebhard
Extrahierte Ortsnamen: Donawerth Bayern Frankreich Aachen
Schulformen (OPAC): Höhere Schule, Mittlere Schule
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
186 Königreich Preußen. [4
zogtum Loth r in gen. Dies umschloß auch das Rheinland, von dem nur ein kleiner Teil zu den östlich gelegenen Herzogtümern Franken und Sachsen gehörte. — Die Herzöge von Lothringen neigten oft dem westfränkischen Reiche zu und empörten sich gegen ihre Könige. So lehnte sich Giselbert, der Schwiegersohn König Heinrichs I. (910 — 36), gegen seinen eigenen Schwager Otto I. (936—73) auf, fand jedoch, von Ottos Heer unvermutet überfallen, in der Nähe von Andernach auf der Flucht über den Rhein in dessen Fluten sein Grab. Auch sein Nachfolger Konrad erhob sich gegen Otto I., obwohl er dessen Tochter zur Frau hatte. Er unterlag und verlor im I. 953 sein Herzogtum, welches der König seinem Bruder Brun verlieh, der bereits Erzbischof von Köln war. Um in dem unruhigen Lande die Ordnung aufrecht zu erhalten, teilte er es im I. 959 in Ober- und Niederlothringen — Mofellanien, Ripuarier: — und setzte zwei Herzöge unter seiner besonderen Aussicht ein. Etwa die jetzigen Regierungsbezirke Trier und Koblenz lagen in Ober-, die drei anderen in Niederlothringen. — Beide Herzogtümer waren 1044 erledigt. 1048 verlieh Kaiser Heinrich Iii. jenes an den elsässischen Grafen Gerhard; sein Geschlecht herrschte hier bis 17 3 7 und regiert noch jetzt in Österreich. Das Land aber ging zunächst in Stanislaus Lescinskys, 1766 in Frankreichs Besitz über, welches schon im I. 1552 die Bistümer Metz, Toul und Verdun gewonnen hatte. Niederlothringen erhielt 1065 Gottfried der Bärtige, und im I. 1089 sein durch den ersten Kreuzzug (1096 — 99) so berühmt gewordener Enkel Gottfried von Bouillon, dessen Nachkommen es bis z. I. 1355 besaßen. Jetzt wurde es mit Burgund vereinigt. Dann erbte es der Habsburger Maximilian (1493—1519) durch feine Gemahlin Maria, Tochter Karls des Kühnen, der im I. 1477 in der Schlacht bei Nancy fiel. Als Kaiser Maximilian (1512) das Deutsche Reich in zwölf Kreise teilte, gehörte das Rheinland zum ober- oder kurrheinischen Kreise und nur ein kleines Stück (t. N.) zum burgundischen und (i. O.) zum westfälischen.
4. Reichsunmittelbare Herrschaften. Im Laufe der letzten Jahrhunderte hatten sich im Rheinlande eine Menge größerer und kleinerer reichsunmittelbarer Herrschaften gebildet; von diesen waren die bedeutendsten folgende: Das Erzbistum Trier; nördlich davon die Herzogtümer Luxemburg (oder Lützelburg), Limburg, Jülich, und östlich davon, dem Rheine entlang, das Erzbistum Köln, nördlich von diesen die Herzogtümer Geldern und Kleve, und rechts des Rheins das Herzogtum Berg.
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr]]
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TM Hauptwörter (200): [T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Heinrichs_I. Otto_I. Ottos Konrad Konrad Otto_I. Otto_I. Heinrich_Iii Heinrich Stanislaus_Lescinskys Metz Gottfried Gottfried_von_Bouillon Maximilian_( Maximilian Maria Maria Karls Karls Nancy Maximilian_( Maximilian
L8
Will man sich durch eine Landchart» eine richtige Vor»
stellung von einem Lande, und besonders von der Lage der
einzelnen Theile desselben machen, so muß man sie, wie den
-Grundriß, nach den Himmelsgegenden legen. Vermittelst des
Maßstabes darauf mißt man die Entfernung der einzelnen
-Oerter von einander, indem man die Zirkelspitzen in die Zei-
chen, aber nicht in die Namen derselben setzt, und dann den
geöffneten Zirkel auf den Maßstab hält, der genau angiebt, wir
viele Meilen diese Entfernung in der Wirklichkeit betragt.
Der Regierungsbezirk.
Mehrere Kreise sind zu einem Regierungsbezirk
vereinigt. In jedem Regierungsbezirk hat die Regierung
die allgemeine Verwaltung. Der Erfurter Kreis gehört zum
Erfurter Regierungsbezirk, der in 9 Kreise getheilt
ist, nämlich: Erfurt, Weißensee, Langensalza, Mühl-
hausen, Heiligenstadt, Worbis, Nordhausen,
Schleusingen und Ziegenrück. Der Flächeninhalt
des Regierungsbezirks Erfurt beträgt 61 sumeilen, auf wel-
chen 282,352 Menschen leben. Da seine Bestandtheile noch
häufig nach ihrer frühern Benennung aufgeführt werden, so
müßt ihr dieselben kennen lernen. Diese aber sind: die Für-
stenthümer Erfurt und Eichsfeld, die ehemals freien
Reichsstädte Mühlhausen und Nord Hausen, die schon
1640 an Preußen gekommene Grafschaft Hohenstein,
Theile von Henneberg, Neustadt und Voigtland, die
ehemals sächsischen Aemter Langensalza und Weißensee,
die Voigtey Dorla, das ehemals schwarzburgische Amt Bo-"
düngen und endlich die vormals hannoverschen Aemter Nü-
digershagen und Gänseteich.
So geformt bildet dieser Regierungsbezirk die westliche
Ecke der großen zusammenhangenden östlichen Hälfte der
Monarchie, das Fürstenthum Schwarzburg umschließend, da-
gegen wieder einzelne Bestandtheile, wie der Kreis Schleu-
singen (Hennebcrg umfassend, und der Kreis Ziegenrück
<Theile von Neustadt und Voigtland) von den sächsischen und
'fürstl. reußischen Ländern umschlossen und vom Ganzen ab-
gesondert werden,-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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